Jahreswechsel heißt für den Einzelhandel INVENTUR. Ärgerlich, wenn dabei massive Inventurlücken entstehen. Grund für abweichende Warenbestände sind häufig Ladendiebstähle. Eine Lösung für dieses Problem bietet die RFID-Technologie. Die kleinen RFID Chips helfen bei der Warensicherung und können so Diebstählen effektiv vorbeugen. Erfahren Sie hier, was RFID ist und welche Vorteile es Ihnen bringt, um Ladendiebstähle zu minimieren.
Macht „Gelegenheit wirklich Diebe?“ Die Forschung sagt ganz klar: JA. Es gibt unterschiedliche Fragen, die sich Kunden stellen, wenn es um Ladendiebstahl geht:
Fakt ist, je schwieriger der Diebstahl ist, desto geringer ist die Diebstahlquote!
Self-Checkout-Kassen bedienen zwar den Einkaufstrend des „Seamless Shoppings“, bei dem das Kauferlebnis – ähnlich wie beim Online-Shopping, schnell, einfach und reibungslos ist, denn an SB-Kassen gibt es selten Warteschlangen. Jedoch rollen sie für Diebstahlwillige nahezu den roten Teppich aus. Die Kunden haben keinen Kassierer vor sich, fühlen sich daher unbeobachtet. Da ist schnell mal ein Artikel ohne Scan – also unbezahlt – in die Tasche gerutscht.
Doch wie kann man nun das positive „Seamless Shopping Erlebnnis“, das die Selbstbedienungskassen ermöglichen, mit der Minimierung der Ladendiebstähle vereinen? Klare Antwort: Die RFID Technologie kann massiv dazu beitragen, auch an Self-Checkout-Kassen die Ladendiebstähle zu unterbinden.
Radio-Frequency-Identification, kurz RFID, ist eine Technologie, die es ermöglicht, über kleine Sender, sogenannte RFID-Tags, kleinste Datenmengen drahtlos zu übertragen. Das bedeutet nichts anderes, als dass Einzelhändler ihre Ware im Geschäft anstatt mit einem klassischen Barcode-Etikett mit einem Radiosender und einer kleinen Speichereinheit versehen – und zwar jedes Produkt einzeln. Die Reichweite der Sender variiert zwischen wenigen Zentimetern bis zu ein paar Metern, was von verschiedenen Faktoren, wie zum Beispiel Frequenz und Stromquelle, abhängt. Der RFID-Tag kann mit einer Stromquelle ausgestattet werden. Dann sprechen wir von einem aktiven RFID. Für den Einzelhandel sind jedoch nur die passiven RFID-Tags, also die ohne Stromquelle, von Relevanz. Diese werden über das Lesegerät mit Strom versorgt. Die sogenannten RFID-Chips werden im Einzelhandel z. B. in Kleidungsstücke eingenäht und dienen damit der Warensicherung.
Ein Problem des Einzelhandels, wie oben schon erwähnt, sind Ladendiebstähle. Die Einführung von RFID kann hier eine Chance sein, den Schwund in den Beständen drastisch zu verringern. Das RFID-Tag kann jedoch viel mehr als bloß Waren gegen Diebstahl sichern. Aufgrund der Tatsache, dass für den Datenaustausch kein direkter Sichtkontakt nötig ist, kann dieser ebenfalls an der Kasse zum Erfassen der Ware genutzt werden. Der Kassierer oder die Kassiererin zieht die Ware einfach über das Lesegerät, ohne vorher erst den Barcode suchen zu müssen. Der Kassiervorgang im Allgemeinen würde dadurch schneller ablaufen, da mit der neuen Technologie mehrere Artikel auf einmal erfasst werden könnten. Auch mit Blick auf Geschäfte mit einer Self-Checkout-Kasse ist RFID ein spannender Ansatz, um das Kauferlebnis für den Kunden angenehmer zu gestalten.
Die Anwendungsbereiche von RFID sind sehr vielfältig. Neben der klassischen Warensicherung wird RFID beispielsweise in der Automobilindustrie eingesetzt, um den Fertigungsvorgang zu überwachen und diesen nachzuverfolgen. RFID kann ebenfalls für Lagerhaltung eingesetzt werden. Jedes Lagerfach würde in dem Fall sein eigenes RFID-Tag besitzen, in dem dann zum Beispiel die Artikelnummer und der Bestand gespeichert sind. Auch das Gesundheitswesen ist ein Anwendungsfeld, da so zum Beispiel die Patientendaten auf einem RFID-Tag am Krankenbett gespeichert werden können. Die NFC-Technologie, mit der zum Beispiel kontaktlos per Smartphone bezahlt werden kann, ist ebenfalls eine Anwendung von RFID.
Die RFID-Tags sind sicher, da hier in der Anwendung im Einzelhandel passive RFID-Tags, das heißt Tags ohne Stromquelle, wie zum Beispiel Batterien, zum Einsatz kommen. Bei den Daten auf dem RFID-Tag sieht es wiederum anders aus. Diese sollten mit Sicherheitsmaßnahmen, wie Verschlüsselungen versehen werden, um die Daten gegen ungewollte Manipulation von außen zu schützen. Außerdem sollten die RFID-Tags an den Produkten so platziert werden, dass diese nicht entfernt werden können, ohne das Produkt stark zu beschädigen. Der RFID-Tag kann, wenn die Ware bezahlt ist, mit Verlassen des Geschäfts durch ein Signal deaktiviert werden, sodass keine Daten mehr verändert oder abgerufen werden können.
Die Kosten für RFID sind variabel und von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Auch wenn RFID-Tags aktuell deutlich teurer sind als klassische Barcodes, bleibt die neue Technologie aufgrund der enormen Vorteile im Bereich Minimierung von Ladendiebstählen interessant. Zusätzlich muss in eine entsprechende Geschäftsinfrastruktur investiert werden, um die Tags an der Kasse und am Ausgang auslesen zu können. Tags bekommt man schon heute vorproduziert in Preisetiketten.
Der Einsatz von RFID-Technologie bietet insbesondere für den Einzelhandel enorme Vorteile:
Natürlich gibt es nicht nur Vorteile, auch diese müssen bei der Entscheidung berücksichtigt werden:
Im Jahr 2020 hat die Firme Engelbert Strauss GmbH & Co. KG damit begonnen, bei ihren Eigenmarken in der Produktion RFID-Tags anzubringen. Diese werden mit einer eindeutigen Nummer versehen und dann in der Datenbank abgespeichert. Anhand der Nummer lässt sich der gesamte Produktweg, von der Produktionsstätte bis ins Ladenregal nachverfolgen. Jeder einzelne Schritt wird dabei dokumentiert, was das Fehlerrisiko drastisch verringert. Insgesamt ist mittlerweile das gesamte Sortiment in den Workwearstores mit RFID gekennzeichnet. Durch das neue System sind Regalinventuren 5-mal schneller im Vergleich zu vorher. Die Neuerungen kommen aber nicht nur dem eigenen Unternehmen zugute: Der gesamte Verkaufsprozess wurde deutlich beschleunigt. Es müssen so beim Bezahlen nicht erst lange Etiketten gescannt und identifiziert werden, der Einkauf wird einfach in den "Korb" an der Kasse gelegt, der den kompletten Inhalt automatisch erfasst. Das System soll demnächst auch bei den ersten Self-Checkout-Kassen zum Einsatz kommen.
Viele namhafte Unternehmen haben die Vorteile von RFID für sich erkannt und bereits in ihre Verkaufsprozesse integriert:
RFID ist eine Technologie, die nicht perfekt ist. Es überwiegen aber klar die Vorteile gegenüber den Nachteilen. RFID ist ein vielversprechender Kompromiss zwischen Diebstahlsicherung, schnellerer und fehlerfreier Abfertigung an herkömmlichen sowie Self-Checkout-Kassen.
Gerne berichten wir dir in einem persönlichen Gespräch über ein zukunftsweisendes RFID Projekt bei unserem langjährigen Kunden Engelbert Strauss realisiert. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wende dich gerne an unser Vertriebsteam.